Die Digitale Transformation der Wirtschaft: Neue Gesechaftsmodelle

Die Welt ist im Wandel. Drängende Entwicklungen wie der Klimawandel oder der technologische Fortschritt sind dabei ebenso prägend wie demografische und politische Veränderungen. Dieser Umbruch betrifft nicht nur die Art und Weise, wie wir leben, sondern genauso, wie wir wirtschaften.
Effizienter, nachhaltiger und vor allem digitaler: Auch die Wirtschaft muss sich mit veränderten Voraussetzungen auseinandersetzen und sich weiterentwickeln. Die digitale Transformation bedeutet deshalb, neue Wege zu gehen – und die Verlagerung zum Digital Business als Chance zu begreifen.
MAMAA zeichnen den Weg vor
Der wirtschaftliche Wandel wird wesentlich von vier Faktoren getrieben:
1. der Forderung nach Dekarbonisierung
2. dem demografischen Wandel
3. der Verlangsamung der Globalisierung
4. der Digitalisierung
Vor allem US-amerikanische Tech-Unternehmen geben seit Jahren einen Eindruck davon, wohin der Weg der digitalen Ökonomie führen kann. Auf einen Wert von zusammen fast 9 Billionen US-Dollar kamen die „Big Five“ der Tech-Industrie laut Forbes im September 2023.
Die kleine Gruppe von Konzernen, die sich hinter der Abkürzung MAMAA verbirgt, zählt somit zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Angeführt von Apple mit einer Marktkapitalisierung von über 2,7 Billionen US-Dollar haben sich Microsoft, Alphabet, Meta und Amazon an der Spitze der digitalen Ökonomie festgesetzt.
Die Spitze des Digital Business
Neue Geschäftsmodelle durch die digitale Transformation

Digitale Geschäftsmodelle und ihre Bedeutung
In der Digitalen Wirtschaft kommt es vor allem auf eines an: Daten. Insbesondere personenbezogene Daten sind von unschätzbarem Wert, weil sie in vielen Kontexten für personalisierte Werbung und Angebote genutzt werden können.
Aber auch mit solchen Daten, die bei der Nutzung von technischen Produkten anfallen, lassen sich neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Plattform-Modelle
Eines der wichtigsten Plattform-Modelle haben wir bereits vorgestellt: Amazon. Anders als traditionelle Pipeline-Geschäftsmodelle basieren die digitalen Plattformen auf einem zweiseitigen Markt.
Uber, Airbnb oder YouTube bilden dabei ein digitales Ökosystem, in dem Plattformbetreiber, Anbieter und Nutzer gemeinsam für die Wertschöpfung sorgen.
Wie groß das Potenzial ist, zeigt der Vergleich zwischen YouTube und HBO: Der Streaming-Anbieter HBO kommt auf 140 Millionen Unique Users und Einnahmen von rund 4,7 Milliarden US-Dollar. YouTube erzielt über 8 Milliarden US-Dollar Einnahmen – und kann sich dank mehr als einer Milliarde Unique Users darauf verlassen, dass Marktwert und Einnahmen weiter steigen werden.

Digital Supply Chain
IT-Technologie bedeutet für die Industrie 4.0 nicht nur zahlreiche Möglichkeiten, um Prozesse entlang der Wertschöpfungskette zu optimieren. Sie ist außerdem der erste Schritt auf dem Weg zur Digital Supply Chain – und damit zu neuen Geschäftsmodellen.
So wächst der Markt für Digitale Zwillinge kontinuierlich an. Bis 2031 könnte der jährliche Umsatz virtuellen Abbilder physischer Objekte auf 183 Milliarden US-Dollar steigen.
Hersteller von Maschinen oder Geräten können mit Hilfe von Sensoren und Advanced Analytics ihre Gewinnspannen erhöhen, indem sie digitale Services zum Produkt anbieten: vom Monitoring über Fernwartung bis zur Predictive Maintenance ist hier vieles denkbar.
Cloudbasierte Serviceleistungen
„X-as-a-Service“ steht für das Konzept, einfach alles als Service bereitstellen zu können. Möglich macht das die Cloud.
Cloudbasierte Produkte und Leistungen reichen heute von Software-as-a-Service über Infrastructure-as-a-Service bis zu Platform-as-a-Service und einigem mehr.
Digitale Technologien, eine weitreichende Vernetzung im IoT und die wachsende Bedeutung der IT in nahezu allen Branchen machen das Cloud-Modell lukrativ.
Mit Services in der Public Cloud wurden laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner im Jahr 2022 weltweit etwa 491 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Für 2024 sind Umsätze in Höhe von rund 725 Milliarden US-Dollar prognostiziert – ein Wachstum von fast 48 Prozent.
Nutzen statt kaufen, teilen statt besitzen
Die digitale Transformation der Wirtschaft sorgt im Hinblick auf unseren Konsum immer stärker für einen Paradigmenwechsel. Schließlich verbinden digitale Technologien nicht nur Maschinen im Internet of Things – sondern vor allem Menschen.
Plattform-Modelle und digitale Netzwerke sind ein zentraler Treiber für ein nachhaltigeres Konsumverhalten, bei dem das (Be-)Nutzen von Produkten wichtiger ist als das Besitzen. Sharing Economy und Pay-per-Use-Ansätze profitieren davon, dass Plattformen nahezu alles verfügbar machen, ohne es kaufen zu können. Das Angebot reicht von Kleidung bis zu Autos.
Fast 70 Prozent der Menschen sind weltweit bereit, sich an Sharing Communities zu beteiligen. Dadurch wächst die Sharing Economy: Forbes schätzt, dass dieser Markt bis 2025 auf 335 Milliarden US-Dollar anwächst – ein Anstieg von mehr als 2.000 Prozent seit 2014.
Digitale Automobilindustrie: Mobility-as-a-Service

Eine neue Ära digitaler Geschäftsmodelle
Die Verknüpfung von Daten und Technologie ist die Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die unsere Wirtschaft nachhaltig verändern. Im Zuge der Digitalisierung ist es möglich, Produkte und Dienstleistungen zu personalisieren und Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Produktions-, Marketing- und Distributionsprozesse lassen sich effizienter gestalten.
Dabei verändern sich die üblichen Strukturen der Wertschöpfung oder des Wettbewerbs und die globale Vernetzung wird vorangetrieben. Nicht nur Industriekonzerne und multinationale Unternehmen, sondern auch KMU müssen sich mit der digitalen Transformation auseinandersetzen. Für sie birgt diese ebenfalls zahlreiche Chancen, sich mit neuen digitalen Geschäftsmodellen vorteilhaft zu positionieren.