Blieskastel, 31. Oktober 2025
Zukunftsfähiges Bauen braucht eine solide Elektroinfrastruktur
Hager Group, ZVEI und ZVEH diskutieren mit Bundesbauministerin Verena Hubertz über den Gebäudetyp E
Wie kann es gelingen, Rahmenbedingungen für bezahlbares und zugleich klimafreundliches Bauen zu schaffen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Austauschs zwischen Verena Hubertz, Bundesbauministerin, Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes, Esra Limbacher, Mitglied des Bundestages, Daniel Hager, Vorsitzender der ZVEI-Plattform Gebäude und Aufsichtsratsvorsitzender Hager Group, Stefan Ehinger, Präsident des ZVEH und Sabine Busse, CEO Hager Group am Hauptsitz des Unternehmens in Blieskastel.
Ein neuer Planungsansatz für einfaches und effizientes Bauen
Um Planungsprozesse zu vereinfachen, Bauzeiten zu verkürzen und Kosten zu senken, wollen Industrie, Handwerk und Politik den Gebäudetyp E gemeinsam voranbringen. Der Planungsansatz soll Bauvorschriften und Komfortstandards für Bauherren und Architekten reduzieren und so erschwingliches und zukunftsfähiges Bauen ermöglichen.
Verena Hubertz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:
„Neue Wege gehen und weg von Schnick-schnack, das verspricht der Gebäudetyp E. Planer und Bauingenieurinnen bekommen die notwendige Freiheit, von teuren, aber nicht notwendigen Standards abzuweichen. Es wird dabei auch auf die Elektroinstallation ankommen. Denn wir sind auf innovative Ansätze angewiesen, um wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen für das Bauen und Wohnen am Markt von morgen zu etablieren. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium an der rechtlichen Absicherung. Ein Gesetz füllt sich nicht alleine mit Leben: Daher setzen wir beim Gebäudetyp E ganz stark auf die Expertise und das Mitmachen der planenden und ausführenden Branche.“
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger: „Bauen muss wieder einfacher und bezahlbarer werden. Mit Unternehmen wie Hager hat das Saarland innovative Partner für Gegenwart und Zukunft des Bauens zu bieten. Der schnelle Kontakt der Experten aus Politik und Unternehmen hilft dabei, Ziele und Praxis miteinander im Einklang zu halten.“
„Der Gebäudetyp E muss Qualität, Standardisierung und Zukunftssicherheit vereinen. Dann bietet er eine solide Basis, um die ambitionierten Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Bezahlbares und klimafreundliches Bauen sind kein Widerspruch“, erklärte Daniel Hager, Vorsitzender der ZVEI-Plattform Gebäude.
„Eine zukunftsfähige Elektroinfrastruktur ist das Rückgrat moderner Gebäude. Elektrifizierung und Digitalisierung sind der Schlüssel für die Zukunft des Bauens“, bekräftigte Sabine Busse, CEO der Hager Group bei dem Treffen.
Die Elektrifizierung von Gebäuden ist entscheidend für die Erreichung der Klimaziele im Bauwesen. Damit der Gebäudetyp E seine volle Wirkung entfalten könne, müsse die Elektroinstallation als zentrale Grundvoraussetzung der Dekarbonisierung verstanden werden.
„Nur wenn Gebäude von Anfang an ausreichend elektrifiziert und vernetzt sind, können sie ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Kosteneinsparungen dürfen nicht zu Lasten der Zukunftsfähigkeit gehen. Der Fokus muss auf den Lebenszykluskosten liegen, also auf Energieverbrauch, Wartung und Nachrüstung, nicht ausschließlich
auf kurzfristigen Baukosten.“, sagte Daniel Hager.
Auch Stefan Ehinger, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), betonte:
„Die E-Handwerke wollen, dass Bauen kostengünstiger und unbüro¬kratischer wird. Dafür brauchen wir Normen. Sie entfalten Leitbildfunktion und geben Rechtssicherheit. Auch Innovationen und individuelle Ausstattungsmerkmale müssen in der Elektrotechnik genormt sein. Normung und Verbände sollten dafür politisch akzeptierte Leistungsprogramme entwickeln, die Orientierung bieten und schnelle Planung unterstützen.“
Langfristige Perspektive statt kurzfristiger Kostendebatte
Der ZVEI und der ZVEH plädieren gemeinsam für ein Umdenken:
Nicht die kurzfristigen Baukosten, sondern die langfristigen Energie- und Betriebskosten müssen zum Maßstab werden. Eine reduzierte Erstausstattung in der Elektroinstallation führe zu höheren Nachrüstkosten und verzögere die notwendige Transformation des Gebäudesektors.
Planungsnormen sind dabei ein Garant für Sicherheit, Qualität und Effizienz und schaffen die notwendige Rechtssicherheit für alle Beteiligten.
Besuch in Blieskastel: Politik im Dialog mit der Industrie
Im Anschluss an die Fachgespräche erhielten Bundesbauministerin Verena Hubertz, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und die Delegation aus Politik und Verbänden einen Einblick in die Fertigung der Hager Group.
Bei einem Rundgang durch die Produktionsanlagen wurde deutlich, wie das Unternehmen mit seinen innovativen Lösungen für Energiemanagement, Ladeinfrastruktur und Gebäudeautomation die Energiewende in die Praxis umsetzt.
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Über Hager Group
Die Hager Group ist ein führender Anbieter von Lösungen und Dienstleistungen für elektrotechnische Installationen in Wohn-, Gewerbe- und Industriegebäuden und erwirtschaftet mit 13.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 3 Milliarden Euro (2024). Die Komponenten und Lösungen werden an 23 Standorten rund um den Globus produziert und an Kunden in mehr als 100 Ländern vertrieben. Die Hager Group ist ein internationales, unabhängiges Familienunternehmen mit Hauptsitz in Deutschland.
Als einer der Innovationsführer der Branche hat sich die Hager Group zum Ziel gesetzt, die elektrische Welt von morgen nachhaltig zu gestalten und eine führende Rolle im Bereich des Energiemanagements und der Energieverteilung zu spielen. Kunden vertrauen auf die sicheren und einfachen Produkte, Lösungen und Services der Gruppe, die von Energieverteilung, Kabelmanagement und Installationszubehör bis hin zu Gebäudeautomation und Energiemanagement reichen und unter den Marken Hager, Berker, Elcom, E3/DC, Bocchiotti/Iboco Pmflex, Eficia and Advizeo vertrieben werden.
 
                    








