Was ist eigentlich das Internet of Things (IoT)?

Der technologische Fortschritt hat zu einer rasanten Entwicklung der heute als Internet of Things (IoT) bzw. Internet der Dinge bekannten Vernetzung geführt. Innerhalb dieses Systems sind verschiedene Geräte über das Internet miteinander verbunden und können so Daten auf andere Geräte übertragen und von ihnen empfangen.
Von Smartwatches über voll automatisierte Smarthomes bis hin zu komplexen Industriewerkzeugen – das IoT übt einen immer größeren Einfluss auf unser privates und berufliches Leben aus.
Zwischen bisherigen Errungenschaften, Fantasien und realen Perspektiven: Welche Bedeutung hat das IoT heute und welche Rolle kann es künftig für unsere Gesellschaft spielen?
Was ist eigentlich das Internet der Dinge (IoT)?
IoT und vernetzte Geräte: Was ist der Unterschied?
Der 1999 entstandene Begriff IoT (Internet of Things – Internet der Dinge) bezieht sich auf das globale System, in dem Gegenstände über Endgeräte mit dem Internet verbunden sind und untereinander Daten austauschen können. Dazu gehören elektronische Chips und Terminals, Kommunikationsnetze und -kanäle sowie jegliche Apps und Anwendungen, die die Daten sichtbar machen.
Der Begriff vernetzte Geräte hingegen bezieht sich auf die tatsächlichen Geräte, die die IoT-Technologie nutzen. Dazu gehören beispielsweise Smartwatches, die auf diesem Gebiet eine Vorreiterfunktion innehaben und mit denen Sportler ihr Tempo, die Anzahl der zurückgelegten Kilometer und sogar ihren Herzrhythmus ablesen können.
So bezeichnet IoT den gesamten Prozess der Vernetzung: das Netzwerk (in der Regel das Internet), das die Verbindung der Geräte ermöglicht, das jeweilige vernetzte Gerät (z. B. die Smartwatch) sowie die Plattform, die die Daten mithilfe einer Software speichert (im Falle der Smartwatch die App, die die Geschwindigkeit, die zurückgelegte Entfernung und die Performance anzeigt).
Die Entwicklung des IoT
Integrierte Schaltkreise und Sensoren sind schon seit den 1990er-Jahren im Einsatz und wurden schon damals in verschiedene Alltagsgegenstände integriert. Allerdings hatten die damaligen Modelle wenig mit den heutigen Technologien gemein: Sie waren sperrig, wenig leistungsstark und sehr teuer.
Wie auch in vielen anderen Bereichen hat der technische Fortschritt die Entwicklung immer kleinerer und intelligenterer Schaltkreise ermöglicht. Die Kombination mit Cloud-Computing (über das Internet und geräteunabhängig geteilte Computerressourcen) und künstlicher Intelligenz hat letztlich die weitere Verbreitung des IoT ermöglicht.
Im industriellen Umfeld wird diese Art der Internet-basierten Automatisierung mitunter auch als vierte industrielle Revolution oder als Industrie 4.0 bezeichnet.

Welche Vorteile bietet das IoT?
Im Jahr 2015 nimmt das IoT an Fahrt auf: Mit der richtigen Technologie kommen die signifikanten Vorteile des Internets der Dinge schnell zur Geltung und bringen es immer weiter voran.
Privater und häuslicher Gebrauch: Vernetzte Geräte und Smarthomes
Neben Smartwatches verzeichnen weitere vernetzte Geräte einen überwältigenden Erfolg. Zu den beliebtesten Beispielen zählen Lautsprecher und Kopfhörer: Der Verkauf von kabellosen Kopfhörern ist laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Canalys im ersten Quartal 2022 weltweit um 17 % gestiegen.
Durch ihre praktische und unkomplizierte Handhabung wurden diese Gadgets schnell und flächendeckend von den Nutzern angenommen: Sie ermöglichen es, ganz ohne Kabel Musik zu hören – die Datenübertragung erfolgt per WLAN, Bluetooth oder ein anderes Kommunikationsprotokoll über das Internet.
Am deutlichsten ist der durch das Internet der Dinge in unserem Leben ausgelöste Wandel womöglich in den eigenen vier Wänden zu spüren: Immer mehr Häuser und Wohnungen werden zu Smarthomes, in denen verschiedene Elektrogeräte über ein zentrales System gesteuert werden.
Per Fernsteuerung ermöglichen Smarthomes beispielsweise den Einsatz eines Staubsaugerroboters, sogar während man selbst außer Haus ist. Durch die Steuerung mehrerer vernetzter Geräte über ein zentrales System entwickelt sich auch diese Technologie beständig weiter.
Sowohl die Verwaltung der smarten Haushaltsgeräte, häuslicher Alarm- oder Videoüberwachungssysteme als auch des heimischen Energieverbrauchs (insbesondere durch intelligente Zähler) sind dank des IoT möglich.
IoT in der Industrie: Datenanalyse und Produktivität
So steht der Begriff IIoT für Industrial Internet of Things (oder Industrielles Internet der Dinge). Die sogenannte Industrie 4.0 verwendet das IIoT in den verschiedensten Bereichen, darunter Produktion (z. B. Automatisierung von Arbeitsabläufen), Verkauf, Wartung und vieles mehr.

Für die Unternehmen ergeben sich mit dem IIoT zahlreiche Vorteile, darunter insbesondere:
• Analyse der durch das IoT erfassten Daten für optimierte Betriebsabläufe.
• Erhöhte Produktivität von Maschinen und deren Betrieb durch automatisiertes Monitoring.
• Gesteigerte Effizienz von Logistiknetzwerken durch die Chip-Erfassung beim Empfang und Versand von Produkten und Rohstoffen.
• Bereitstellung eines personalisierten Kundenerlebnisses durch Datenerfassung und -analyse (insbesondere über ein CRM).
Auch wenn diese Liste noch um viele weitere Punkte ergänzt werden könnte, gibt sie einen kleinen Einblick in die Chancen, die das IoT sowohl der Industrie als auch weiteren Branchen eröffnet.
Wie entwickelt sich das IoT weiter?
Durch seine flächendeckende Nutzung eröffnet das Internet der Dinge ein scheinbar grenzenloses Maß an neuen Möglichkeiten.
IoT im täglichen Leben
Die bereits weitverbreitete Nutzung des IoT im privaten Bereich verwirklicht einst fantastisch erscheinende Zukunftsvisionen. Mit Unterstützung verschiedener IT-Tools dürften die Fortschritte im Bereich der Smarthomes das tägliche Leben in Zukunft weiter erleichtern. Beispiele dafür sind unter anderem die Meldung zum Auswechseln der Gasflasche oder die automatische Temperaturregulierung des Kühlschranks.
Auch weitere Optimierungen bei vernetzten Alarmanlagen und intelligenten Stromzählern bieten viel Raum für neue Nutzungsmöglichkeiten und dürften langfristig sogar mit erschwinglicheren Anschaffungspreisen einhergehen.
Smart City: Dank IoT zur intelligenten Stadt
Die intelligente Stadt oder Smart City ist die Vision einer Stadt, deren Betrieb und Verwaltung dank IoT optimiert werden: In einer solchen Stadt stellen die vernetzten Geräte Informationen zu verschiedenen Diensten bereit, darunter zur Verkehrslage, zum Energieverbrauch, zur Wasserversorgung usw.
Als Teil der Smart City können vernetzte Autos (Connected Cars) Daten zu ihrem jeweiligen Standort austauschen und beispielsweise durch den Datenabgleich zwischen allen Autos die Geschwindigkeitsbegrenzung je nach Verkehrsaufkommen anpassen.
IoT für den Umweltschutz
Neben den klar ersichtlichen Vorteilen für mehr Effizienz und Produktivität kommt dem IoT auch bei der Bewältigung aktueller Probleme, insbesondere in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, eine wichtige Rolle zu.
In diesem Zusammenhang spielt auch das Energiemanagement eine entscheidende Rolle: Intelligente Zähler und Energiemanagementsysteme (EMS) ermöglichen eine detaillierte Erfassung, Analyse und somit Optimierung des Energieverbrauchs.
Auch in konkreter Form tragen das IoT und die daraus entstehenden Initiativen zum Umweltschutz bei. So nutzt beispielsweise die amerikanische Organisation Rainforest Connection vernetzte Sensoren, um Bäume vor illegaler Abholzung zu schützen und die Entwaldung zu bekämpfen.
Neben einer Vielzahl an Vorteilen bringt das IoT jedoch auch einige Herausforderungen mit sich – allen voran das Management und der Schutz der erfassten Daten. Angesichts der zahlreichen neuen Perspektiven und Möglichkeiten dürfte diese Thematik in den kommenden Jahren eine immer zentralere Rolle spielen.
Als Schnittstelle des technologischen, sozialen und industriellen Fortschritts ist das IoT nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken. Während sich die Technologie immer weiterentwickelt (insbesondere durch den rasanten Fortschritt der künstlichen Intelligenz sowie die Einführung von 5G) bleiben noch einige geopolitische und rechtliche Fragen zu klären.
In gesetzgeberischer Hinsicht kommt also noch einiges auf die Staaten zu. Als weltweit erstes Land haben die USA im Jahr 2020 ein Gesetz zur IT-Sicherheit für IoT verabschiedet (IoT Cybersecurity Improvement Act of 2020).