Hager acs: Automatisch Laden leicht gemacht

Hager entwickelt intelligentes Energiemanagement für eMobility weiter.

Wer einen Saugroboter hat, weiß wie perfekt die kleinen runden Geräte an die Ladestation fahren. Das können zukünftig auch E-Autos mit dem automatischen Ladesystem von Hager, kurz Hager acs. Die Autos fahren an eine Boden-Ladestation, verbinden sich mechanisch und initiierten den Ladevorgang. Das System basiert auf innovativer Forschung im engen Austausch mit Fahrzeugherstellern. Diese Protypen-Zukunftsmusik, kann schon sehr bald Wirklichkeit werden.

Intelligentes Energiemanagement weiter gedacht

Es begann im Jahr 2018 als Hager ein intelligentes Ladesystem entwickelte, das heute vielfach im Einsatz ist – das Energiemanagement System  flow. Mit ihm nimmt ein Energiespeicher die Energie einer Photovoltaikanlage auf, der Energiemanager verwaltet die Energie und über die Ladestation können E-Autos geladen werden.

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Nun geht es einen Schritt weiter: Das E-Auto fährt von alleine an die Ladestation, verbindet sich und lädt die Batterie – oder gibt Energie ab. Sinnvoll ist das, weil in der Batterie eines Fahrzeugs so viel Power steckt, wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus in einer Woche benötigt. Mit diesem automatischen Ladesystem könnte künftig auch das Stromnetz dezentral entlastet und Bedarfsspitzen abgefedert werden. Der große Vorteil: die automatische, konduktive Verbindung erlaubt eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeugbatterie im Stromnetz, sobald das Fahrzeug geparkt wird.


Das steckt hinter Hager acs

Das nun entwickelte Modell des Hager acs besteht aus einer Bodeneinheit, die für die Auf- und Unterflurmontage geeignet ist, mit einem beweglichen Arm, sowie einem Gegenstück am Fahrzeugunterboden. Wird das Fahrzeug über der Bodeneinheit positioniert, kann der bewegliche Arm der Bodenstation das Fahrzeug kontaktieren.

Der Kopf des Arms ist beweglich gelagert, richtet sich dadurch eigenständig aus und passt sich automatisch an die Fahrzeughöhe an. Mit seinen 8 – 24 cm Spielraum arbeitet er mit allen Fahrzeugtypen gut zusammen – und das nicht nur, wenn es um Strom geht. Prinzipiell kann das modulare Stecksystem auch für Wasserstoff ausgerüstet werden, um Autos mit Brennstoffzellen zu betanken. Und wird es einmal nicht genutzt, schützt eine bewegliche Abdeckung die Bodenstation vor Schmutz und Wasser.


Am Fahrzeug selbst ist ein Konnektor befestigt, der kaum Bauraum benötigt, der sich leicht integrieren und montieren lässt. Er ist in zwei Ausführungen verfügbar: Erstens passiv und zweitens aktiv. Der aktive Konnektor ist beweglich und kann elektrisch aus dem Unterboden ausgefahren werden. Damit gibt es für jeden Fahrzeugtyp den passenden Konnektor, für das Sportfahrzeug als auch für  Nutzfahrzeuge.


Einsatz im privaten und öffentlichen Raum denkbar

Von hoher Ladeleistung im öffentlichen Raum bis zum automatischen bidirektionalen Laden im Eigenheim ist  Hager acs prinzipiell breit einsetzbar und stellt elektrisch sichere Verbindungen her.

Das verwendete modulares Stecksystem ermöglicht das öffentliche Laden mit 1.000 VDC und bis zu 300 kW ebenso wie Ladeleistungen von 7,2 bis 22 kW im privaten Bereich. Außerdem können Ventile für Flüssigkeiten integriert werden, die die Nutzung eines externen Kühlkreislaufes für die Batterie ermöglichen. Das ist insbesondere bei hohen Ladeleistungen interessant, bei denen die entstehende Wärme abgeleitet werden muss. Aber aufgepasst: Das Flüssigkeitssystem kann kalte Batterien auch vorwärmen und damit die Ladeleistung optimieren.

Partner gesucht: Flächendeckender Einsatz gewünscht

Mit der aktuellen Prototypenphase von Hager acs, geht auch die nationale und internationale Standardisierung der eingesetzten Technologien einher. Die internationale Normungsorganisation IEC verwendet dafür seit einiger Zeit die offizielle Kurz-Bezeichnung ACD-U für „automatic charging device underbody“: Wenn sich das autonome Fahren immer mehr durchsetzt, wird auch eine ebenso autonome Ladetechnologie notwendig, die aus Gründen der Effizienz und Zukunftsfähigkeit physische Verbindungen benötigt.

Die Anbieter der Infrastruktur oder private Haushalte können die Bodenplatten leicht auf den Parkplätzen anbringen. Die Fahrer der E-Autos haben den Kopf frei, weil sie nicht ans Laden denken müssen – wie ein Saug- oder Rasenmähroboter fährt das Auto von selbst zur Ladestation und verbindet sich mit dem Netz.

Die Entwicklung ist schon weit fortgeschritten und kann Unternehmen aus dem Automobilsektor gerne demonstriert werden. Interesse? Dann melden Sie sich gerne bei unserem Kollegen Ulrich Reiner.

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