Einleitung

01

Einleitung

Der Nachhaltigkeitsbericht ist eine glaubwürdige Art, um unsere Erfolge und Fortschritte für eine nachhaltigere Zukunft sichtbar zu machen.

Franck Houdebert,
Chief Human Resources Officer

Ein Foto, das während eines Videodrehs im Rahmen der Einführungskampagne für den Nachhaltigkeitsbericht am 24. April 2023 im Studio 55 im Hauptsitz in Blieskastel aufgenommen wurde. Dr. Ralph Füderer (links) und Franck Houdebert (rechts) im Gespräch über die Bedeutung der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.

Der Bericht hilft uns, Potenziale für Verbesserungen zu erkennen, Ziele zu setzen und unsere Fortschritte auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu messen.

Dr. Ralph Fürderer,
Chief Technical Officer

01.1

Wie wir als Unternehmen über Nachhaltigkeit berichten

Wir setzen immer nachhaltigere Verfahren ein. Währenddessen wurde uns immer klarer, dass sich nachhaltiges Wirtschaften auszahlt. Wir berichten mit einem modernen Ansatz über unsere Nachhaltigkeit. Dadurch werden Risiken und Chancen sowohl aus finanzieller als auch aus nichtfinanzieller Sicht wesentlich. Aus finanzieller Sicht kann eine solide Struktur der Berichterstattung Risiken wirksam mindern, die sonst den Wert eines Unternehmens negativ beeinflussen könnten. Gleichzeitig ist es praktisch unmöglich, ein gesundes Unternehmen zu führen, ohne dass eine gesunde Gesellschaft, eine gesunde Umwelt und Geschäftspraktiken vorhanden sind, die Fairness und Respekt unter allen Beteiligten fördern.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein wichtiger Teil, um nachhaltige Unternehmen zu fördern. Mit einer genauen Berichterstattung können wir, und alle, die mit uns zusammenarbeiten, wesentliche finanzielle und nichtfinanzielle Risikofaktoren steuern, um eine langfristige Wertschöpfung zu gewährleisten. Dabei ist das Ziel, unsere publizierten Finanzdaten mit Informationen über unsere Nachhaltigkeitsmaßnahmen zusammenzuführen. Wir verantworten, wie sich unser Handlungen auswirkt. Deshalb wird nicht nur die Veröffentlichung unserer Umweltdaten immer wichtiger, sondern auch viele weitere Indikatoren. Diese verdeutlichen, wie wir in sozialer Hinsicht wirken und wie wir die Unternehmensführung anpacken.

01.2

Externe Prüfung

Dieser Bericht gibt einen datenbasierten Überblick darüber, wie wir unsere nachhaltige Entwicklung anpacken und unsere Nachhaltigkeitsperformance gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex1 (DNK) messen. Den Rahmen legt unsere E3-Strategie mit den Aspekten Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG). Das Bezugsjahr für alle angegebenen KPIs ist das Geschäftsjahr 2021, sofern nicht anders angegeben. Unsere Berichterstattung umfasst unsere 22 Produktionsstandorte und Hauptniederlassungen weltweit. Bei der Berichterstattung nach dem DNK haben wir uns für die Angaben gemäß der Global Reporting Initiative (GRI) entschieden, die in unserem GRI-Index aufgeführt sind.

Wir arbeiten eng mit Forschungsinstituten zusammen, um für die Hager Group individuelle Strukturen zu entwickeln. Mit diesen Strukturen stimmen wir unsere Leistung bei Nachhaltigkeit und Finanzen aufeinander ab.

Julien Keller,
Hager Group Financial Director

PwC Deutschland hat uns bei der doppelten Wesentlichkeitsanalyse unterstützt und die Übereinstimmung mit den europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) validiert. Unsere Berechnungen der CO₂-Bilanz werden extern von Carbone 4 geprüft.

Um das Verständnis und die Transparenz unserer Berichterstattung zu verbessern, finden Sie am Ende des Berichts einen GRI-Index und Fußnoten mit wichtigen Verweisen. Genau wie dieser Bericht sind unsere weiteren Berichtsdokumente darauf ausgerichtet, den Interessen und Berichtsanforderungen verschiedener Stakeholder zu entsprechen.

01.3

Die Zukunft ist elektrisch: Chancen nutzen

Unsere Positionierung in Sachen Nachhaltigkeit

Wir wollen Transparenz mit und für unsere Stakeholder schaffen. Als Industrieunternehmen wollen wir bei den sozialen und ökologischen Auswirkungen mit gutem Beispiel vorangehen. Deswegen setzen wir alles daran, um die Energiewende voranzutreiben und Maßnahmen zu ergreifen, mit denen sich der Klimawandel eindämmen lässt.

Für die Hager Group geht es bei der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie auch darum, die Chancen im Blick zu behalten und gleichzeitig die Risiken zu minimieren. Unser Unternehmen ist in vielerlei Aspekten gut aufgestellt, um dazu beizutragen, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen und den Wandel zu unterstützen.

Die globale Erwärmung auf 1,5° C zu beschränken, ist ein optimistisches Szenario. Dem Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC)2 über die Energieversorgung zufolge, müssten die urbanen Infrastrukturen und die industriellen Systeme erheblich schneller transformiert werden.

Die Energiewende bietet der Hager Group eine große Chance. Mit ihrem Angebot von Produkten und Services, die die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien fördern, positioniert sich die Hager Group als verantwortungsvolles und umweltbewusstes Unternehmen. Dadurch werden Kunden auf das Unternehmen aufmerksam, die nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen suchen. Außerdem stärkt dies die Reputation und die Marke der Gruppe. Aber auch durch Investitionen in Forschung und Entwicklung kann die Hager Group der Konkurrenz stets einen Schritt voraus sein und innovative Lösungen anbieten, die die Energiewende vorantreiben und dazu beitragen, die CO₂-Emmisionen zu verringern.

Unsere Mitarbeiter und ihr Umfeld sollen erfolgreich sein

Eine transparente Auseinandersetzung mit Fragen der Nachhaltigkeit wirkt positiv auf die Mitarbeiter der Hager Group, weil sie zum einen mit ihrer eigenen Arbeit etwas bewegen können und zum anderen für ein Unternehmen arbeiten, das das Richtige für die Menschen und den Planeten tut.

Diese höhere Motivation und das Engagement sind gute Hebel, um Mitarbeiter zu ermutigen, ihren Weg mit uns zu gehen. Darüber hinaus kann die Hager Group durch ein starkes Engagement für nachhaltige Entwicklung die besten Talente für sich gewinnen. Dies gilt sowohl für jüngere Arbeitnehmer, die gerade ihre berufliche Laufbahn beginnen und nach einer Möglichkeit suchen, ihre persönlichen Werte in ihre Arbeit einfließen zu lassen. Es gilt aber auch für erfahrene Bewerber, die nach neuen Herausforderungen suchen. Viele talentierte Fachkräfte wollen eine sinnvolle Beschäftigung. Diese soll ihren Vorstellungen entsprechen, wie ein Unternehmen geführt ist und wie es die Welt und die Gesellschaft insgesamt beeinflusst.

Kunden suchen nach Angeboten und Lösungen, die zu ihren Werten passen: Wenn zu unserer Identität auch Umweltaspekte gehören, entstehen Wettbewerbsvorteile. Dies unterstützt uns dabei, Kunden zu gewinnen und zu binden.

Sévérine Lienhart,
Segment Solution Marketing Manager

Wir sind davon überzeugt, dass unser Engagement für ein nachhaltiges Geschäftsmodell uns in die Lage versetzen wird, die besten Mitarbeiter in allen unseren Märkten weltweit zu gewinnen und zu halten. Dabei gehen wir über die Kommunikation hinaus und binden unsere unternehmensweiten Vergütungssysteme an Nachhaltigkeitsziele, um hier die richtigen Anreize zu setzen.

Der unerschrockene Unternehmergeist unserer Firmengründer sowie ihre Authentizität und Integrität prägen unsere Zukunft und machen uns zu dem, was wir sind.
Unsere Werte stehen im Mittelpunkt unseres Handelns und bilden die Grundlage für unseren Erfolg. Ein guter Corporate Citizen zu sein, ist ein wesentlicher Teil davon. Wir tragen durch unsere Aktivitäten zur nachhaltigen Entwicklung an den Standorten bei, an denen wir tätig sind. Wir schaffen einen Mehrwert und bieten Beschäftigungsmöglichkeiten – auch durch bildungsorientierte Maßnahmen, die die Peter und Luise Hager Stiftung unterstützt.

01.4

Kennzahlen: Unsere Wertschöpfungskette

Die Hager Group setzt alles daran, um entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette einen maximalen Mehrwert zu schaffen. Von Anfang an haben wir unseren Fokus auf Kundenorientierung und Prozesse in der Wertschöpfungskette gelegt. In den vergangenen Jahren haben wir Programme gestartet, um den Mehrwert weiter zu erhöhen. Mit den Programmen prüfen wir unseren Ressourcenverbrauch für den gesamten Lebenszyklus der Produkte und beziehen dabei die gesamte Wertschöpfungskette mit ein. Dies ist ein datenintensiver Prozess. Er schafft bei unseren internen und externen Stakeholdern ein grundlegendes Verständnis für die Umweltauswirkungen unserer Produkte – von der Produktentwicklung über die Beschaffung und Herstellung bis hin zu Vertrieb, Marketing, Einsatz und Entsorgung.

Eine äußerst komplexe Wertschöpfungskette wie die unsere braucht ein solides Management der Lieferkette. Die Überwachung von Menschenrechten und Konfliktrohstoffen haben in diesem Zusammenhang Priorität.

Wir analysieren die Nachhaltigkeitsaspekte in unserer Wertschöpfungskette mit einem Lebenszyklusmanagement für Umweltthemen. Der Einsatz von Ressourcen und die damit verbundene mögliche Verschwendung – wie ineffiziente Nutzung von Energie, Wasser oder Rohstoffen – stellen für die Lieferanten reale Kosten dar, die in der Wertschöpfungskette weitergegeben werden. Es ist sehr herausfordernd, diesen Mehrwert nutzbar zu machen, der bei teils weit vorgelagerten Zulieferern in der Wertschöpfungskette gebunden ist.

Wir entwickeln unsere Berichts- und Messsysteme stets weiter. Denn wir wollen unsere Fortschritte auf dem Weg zum 10-Jahres-Ziel für 2030 im gesamten Unternehmen und entlang unserer Wertschöpfungskette bewerten und steuern. Wir bemühen uns, Daten möglichst vollständig und in hoher Qualität zu erfassen. Dadurch erhalten wir ein immer deutlicheres Bild von unserem CO₂-Fußabdruck und unserer Nachhaltigkeitsperformance in jedem Glied unserer Wertschöpfungskette. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Schritte am Beispiel von bereits eingeführten Programmen und Initiativen, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsprobleme zu bewältigen.

Wertschöpfungskette und Nachhaltigkeit bei der Hager Group

Stufe der Wertschöpfungskette

Potenzielle soziale
und ökologische Risiken

Bestehende Mechanismen,
um die ermittelten Risiken zu managen

Beschaffung
von Materialien
und Komponenten

Konfliktmineralien

Supply Chain Management:
Implementierung von Risikomethoden

Menschenrechtsverletzungen

Integritätsmeldesystem-Programm: Let’s talk4

Kohlenstoffintensive Rohstoffe

CO-Fußabdruck des Unternehmens:

Dekarbonisierungsstrategie

Nicht nachhaltiges Verpackungsmaterial

Projekt zur Eliminierung nicht recycelter Kunststoffe
in Verpackungen
5

Verwendung von Gefahrstoffen

Produkt-Kunden-Sicherheitsstandards

Entwicklung
und Produktdesign

Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern
als wichtiges Kapital der Hager Group

Ökodesign-Handbuch, Ökodesign-Schulung
Blue Planet Starter Training

Ungenügende Weitergabe von Wissen

unter den Arbeitnehmern (insbesondere
zwischen den Generationen)

Toolbox für nachhaltige Materialien

Hi! University

Produktion
und Fertigung

Klimawandel und Ressourcenmangel

Roadmaps für kohlenstoffarme Produktion

Die folgenden Gefahren für Gesundheit
und Sicherheit sind vorherrschend:

- hohe körperliche Belastung

- Gefahr durch Toxine/Chemikalien

- Unfallrisiko

- Stress

Gesundheit und Sicherheit
am Arbeitsplatz: ISO 45001
Managementsysteme

- Hochtemperaturbedingungen

- Lärm

Handel

Produktverpackungen können zu einer
(lang anhaltenden) Verschmutzung von Luft,

Wasser und/oder Boden führen

Projekt, um nicht wiederverwertbare Materialien
nicht mehr zu verwenden

Um den Erwartungen der Verbraucher und dem Nachhaltigkeitsversprechen der Hager Group
gerecht zu werden, ist eine geprüfte Nachhaltigkeit
der Produkte erforderlich.

Ökologisches Wertversprechen

Abhängigkeit von einigen wenigen großen Händlern,
bei denen das Risiko von Bestechung,
Preisabsprachen etc. bestehen könnte.

Ethischer Geschäftskodex: Ethik-Charta

Installation

Die Fähigkeit von gut ausgebildeten Technikern,

Produkte und Lösungen der Hager Group
einrichten zu können, ist unerlässlich;
regionale Anforderungen in Deutschland

zum Schutz des Marktes

Unsachgemäße Installation von Geräten kann
zu Sicherheitsproblemen führen

Hager Group: Kompetenzaufbau und Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten für Elektriker.

Vertrieb
und Transport

Verkehrsbedingte Treibhausgasemissionen

Logistikzentrum-Konzepte

Anwendung

Übermäßiger Energieverbrauch
und Kohlenstoffemissionen

Ökodesign-Handbuch, Ökodesign-Schulung

Innovativer Ansatz:

Multifunktionsgeräte – alternative Materialien

Ende der Lebensdauer

Bei unsachgemäßer Entsorgung können die Produkte Gesundheitsgefahren bergen, z. B. durch chemische Bestandteile oder scharfe Einzelteile

Projekt, um nicht wiederverwertbare Materialien
nicht mehr zu verwenden

Maximierung der Lebensdauer

(im Durchschnitt Lebensdauer von 20 Jahren)

Recyclinginitiativen zur Unterstützung der Richtlinie
für Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE)

Second-Life-Initiativen für Produkte

Die SDGs der Vereinten Nationen treiben die Nachhaltig unserer Wertschöpfungskette an

Einbeziehung aller Teile unserer Wertschöpfungskette

Um die Umweltauswirkungen zu minimieren und den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen zu maximieren, muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein Mehrwert geschaffen werden.

Neue Rohstoffe und Sekundärrohstoffe aus der Industrie
Recycling und Deponierung
Reduzierung der absoluten Scope-3-THG-Emissionen
Verbesserung der Energieeffizienz in eigenen Bürogebäuden
Verringerung der absoluten THG-Emissionen nach Scope-1 und -2 und der CO₂-Intensität in Produktionsstätten
Keine tödlichen Unfälle und weniger Unfälle mit Ausfallzeiten
Verbesserung der Wassereffizienz in Produktionsstätten
Effektive Zusammenarbeit
Schutz der Wasserressourcen
Förderung von energieeffizienteren Gebäuden und Industrie
Förderung von mehr erschwinglichem Wohnraum und Energie
Förderung kohlenstoffeffizienterer Gebäude und Industrie
Verringerung der Deponieabfälle aus der Produktion

The Sustainability Code, German Council for Sustainable Development

de Coninck, H., A. Revi, M. Babiker, P. Bertoldi, M. Buckeridge, A. Cartwright, W. Dong, J. Ford, S. Fuss, J.-C. Hourcade, D. Ley, R. Mechler, P. Newman, A. Revokatova, S. Schultz, L. Steg, und T. Sugiyama, 2018: Strengthening and Implementing the Global Response. In: Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C above pre-industrial levels and related global greenhouse gas emission pathways, in the context of strengthening the global response to the threat of climate change, sustainable development, and efforts to eradicate poverty [Masson-Delmotte, V., P. Zhai, H.-O. Pörtner, D. Roberts, J. Skea, P.R. Shukla, A. Pirani, W. Moufouma-Okia, C. Péan, R. Pidcock, S. Connors, J.B.R. Matthews, Y. Chen, X. Zhou, M.I. Gomis, E. Lonnoy, T. Maycock, M. Tignor, und T. Waterfield (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK und New York, NY, USA, S. 313–444, doi:10.1017/9781009157940.006. Entnommen aus: https://www.ipcc.ch/sr15/ chapter/chapter-4/

Intern und extern für alle Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette verfügbar

Innovativ mit weniger Plastik – Annual Report 2021/22

Editorial – Einleitung – Beurteilung der Wesentlichkeit – E3: eine integrierte Nach­haltigkeits­strategie – Schutz des Klimas und der Umwelt – Ethik und Corporate Citizenship – Mitarbeiter – Über diesen Bericht – Impressum –